Behinderte Liebe
Schweiz 1979. 4:3, 16mm, Farbe, 120 min.
Behinderte erfahren in extremer Form die Schwierigkeiten des Zusammenlebens. Vier junge Körperbehinderte versuchen ihre Isolation zu überwinden. In einer Gruppe mit ihren nichtbehinderten Freunden, suchen sie gemeinsam nach Lösungen.
Gruppe: Die Behinderten und Nichtbehinderten tanzen - einen Tanz der Befreiung, des Aufbruchs.
Portrait: Therese, geboren ohne Arme und ohne Beine, ist mit Wolfgang verheiratet. An der Universität steht sie abgesondert im Seitengang. Wenn sie fröhlich ist, wird sie bewundert und geschätzt.
Porträt: Jules, Spastiker, möchte heiraten. Er verdient Fr. 2.20 pro Arbeitsstunde. Jules fährt Abschrankungen entlang.
Porträt: Christoph hat Muskeldystrophie. Isoliert lebt er in einem Heim auf dem Land. Aggressionen kann er sich nicht erlauben. Er verlegt seine Realität in die Phantasie.
Gruppe: Sie wollen eine Sexualhilfeorganisation aufbauen. Ursula sagt, ein Recht, auch ein sehr anerkanntes, helfe ihr aber auch nicht weiter.
Portrait: Ursula hat wie ihr Bruder Muskeldystrophie. Sie möchte wieder lernen zu weinen. Paolo möchte Ursula lieben, wie sie es sich wünscht. Doch er überfordert sich damit und hat Schuldgefühle. Ursula sagt:
„Ich habe einfach von Anfang an gewusst, ich habe in diesem Spiel keine Chance, keine.“ – Spiel? Ursulas Foto des blühenden Magnolienbaums hängt an der Pinwand. Sie sagt: „Und weil man ja als Schlimmstes empfindet, zurückgewiesen zu werden, schützt man sich davor und stellt schon gar nicht mehr Forderungen, man hat schon gar keine Wünsche mehr.“
Gruppe: In der Gewissheit, ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht worden zu sein, löst sich die Gruppe auf. Doch es bleibt Ihnen das gemeinsam Erlebte, und nun tanzen sie innerhalb der Dorfbevölkerung.
Regie | Marlies Graf Dätwyler |
Drehbuch | Gruppe Behinderte und Nichtbehinderte, Marlies Graf Dätwyler |
Mitwirkende | Gruppe Behinderte und Nichtbehinderte: Bernhard Bächinger, Brigitte Baumeler, Jules Burgener, Ursula Eggli, Christoph Eggli, Fredy Fuchs, Mimi Goossens, Rosmarie Hüsler, Matthias Loretan, Pius Odermatt, Regina Personeni, Paolo Poloni, Wolfgang Suttner, Therese Zemp. |
Kamera | Werner Zuber |
Ton | Florian Eidenbenz, Urs Kohler, Hugo Sigrist |
Schnitt | Marlies Graf Dätwyler |
Musik | Keith Jarrett, Köln Konzert Fly-Orchestra Zürich Mozart, Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur Sero-Sextett |
Mitarbeit | Aufnahmeleitung, Script: Theres Scherer Kameraassistenz, Beleuchtung: Jürg Hassler Mischung: Peter Begert |
Dauer | 120 min. |
Vorführformate | 4:3, 16mm |
Drehformat | 4:3, 16mm |
Verleihversionen | Schweizerdeutsch / mit deutschen Untertiteln / mit französischen Untertiteln / mit englischen Untertiteln / amerikanische Version 90 Min. |
Uraufführung | Solothurner Filmtage 1979 |
Festivals | Solothurn 1979 Zürcher Filmpreis 1979 Qualitätsprämie EDI 1979 XXIX Intern. Filmwoche Mannheim 11. FESTIVAL INTERNATIOL DE CINEMA NYON 22. Intern. LEIPZIGER DOKUMENTAR – UND KURZFILMWOCHE KOENIGLICHE CINEMATHEQUE BRUESSEL 1980 Film Festspiele Berlin 1980 NEW YORK FILM FESTIVAL 1980 Melbourne Film Festival, Australia 9. festival international du nouveau cinéma montreal 1980 Fernsehspiel des Monats, BRD 1981 10. INTERN. FILMFESTIVAL FUER MENSCHENRECHTE, STRASSBURG 1981 XII semana international de cine de autor benalmadena malaga 18. ADOLF GRIMME-PREIS, BRD 1982 Florenz Tampere-Filmfestival, Finnland |
Literatur | Dumont/Tortajada Nr. 278. |
DVD bestellen | Filmkollektiv Zürich → Bestellen |
Kontakt, Weltrechte | Urs Graf Blumenfeldstrasse 31, CH-8046 Zürich +41 44 271 15 14 ursgraf.film@bluewin.ch www.urs-graf.ch |
Produktion | Filmkollektiv Zürich und Marlies Graf Dätwyler |